Wie viele Menschen in Deutschland sind glücksspielsüchtig?

Spielsucht
Spielsucht: Hier hört dann der Spaß auf!

Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 hat relevante Einblicke in das Glücksspielverhalten der deutschen Bevölkerung offenbart. Aktuell sind etwa 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland entweder spielsüchtig oder zeigen Symptome einer Spielsucht. Diese bedeutende Zahl verdeutlicht, welch großes Problem Glücksspielsucht in der Gesellschaft darstellt.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Vergleich der Glücksspielbeteiligung über die Jahre hinweg. Während im Jahr 2021 etwa 30 % der deutschen Bevölkerung an Glücksspielen teilnahmen, waren es 2007 noch 55 %. Diese Zahlen zeigen, dass trotz eines Rückgangs der Teilnahme der Prozentsatz der von Spielsucht Betroffenen besonders alarmierend bleibt.

Dies wirft die Frage auf, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um dieses gesellschaftliche Problem zu adressieren. Der Einfluss von staatlichen Lizenzen und die Erhebung von Steuern aus legalem Glücksspiel präsentieren hierbei einen weiteren spannenden Aspekt der Debatte.

Definition der Glücksspielsucht

Glücksspielsucht, auch bekannt als pathologisches Glücksspiel, wird als eine Verhaltensstörung betrachtet, bei der das Spielen außer Kontrolle gerät. Diese Störung führt dazu, dass Betroffene trotz negativer Konsequenzen weiterhin spielen.

Charakteristische Merkmale dieser Sucht sind der wiederholte Drang, Glücksspiele zu spielen und die Unfähigkeit, dieses Verhalten zu kontrollieren. Betroffene investieren oft erhebliche Zeit und Geld, was zu finanziellen und sozialen Problemen führen kann.

Ein weiteres Merkmal ist die Toleranzentwicklung. Diese kommt zum Tragen, wenn Spieler höhere Einsätze benötigen, um dasselbe Maß an Spannung oder Euphorie zu erreichen. Ebenso häufig treten Entzugserscheinungen auf, wenn das Glücksspiel reduziert oder eingestellt wird.

Diagnosekriterien

Laut Experten gibt es bestimmte Kriterien, die für die Diagnose von Glücksspielsucht wichtig sind:

  • Wiederholte Anstrengungen, das Spielen zu kontrollieren oder zu reduzieren.
  • Preoccupation mit Glücksspiel oder das ständige Gedankenmachen über vergangene Spiele oder zukünftige Spielmöglichkeiten.
  • Verlust von Interesse an früher geschätzten Aktivitäten oder Hobbys zugunsten des Glücksspiels.

In der Regel müssen mehrere dieser Kriterien vorhanden sein, um eine Diagnose zu bestätigen. Therapeuten und Fachleute nutzen diese, um den Schweregrad der Sucht zu bewerten.

Aktuelle Statistiken zur Glücksspielsucht in Deutschland

In Deutschland gibt es derzeit etwa 1,3 Millionen Menschen, die an einer Glücksspielstörung leiden. Dies betrifft 7,7 % der gesamten Glücksspielenden. Weitere 4,6 Millionen Erwachsene sind entweder spielsüchtig oder weisen Symptome von Spielsucht auf.

Vor allem Automaten, Sportwetten und Lootboxen tragen erheblich zur Spielabhängigkeit bei. Der Glücksspielmarkt, sowohl legal als auch illegal, erzielte 2021 einen Umsatz von etwa 44,1 Milliarden Euro. Das zeigt ein Wachstum von rund 15 % im Vergleich zum Vorjahr.

Seit der Legalisierung von Sportwetten im Oktober 2020 hat dieser Bereich des Marktes den größten Zuwachs verzeichnet. Besonders Männer beteiligen sich häufiger am Glücksspiel; 40,4 % der befragten Männer gaben an, innerhalb eines Jahres an Glücksspielen teilgenommen zu haben, verglichen mit 32,7 % der Frauen.

Der Staat profitiert finanziell stark von legalem Glücksspiel. Er nimmt über zweimal so viel Steuern ein wie aus der Alkoholsteuer. Diese Einnahmen zeigen die wirtschaftliche Bedeutung des Glücksspiels in Deutschland.

Ein Blick auf die Glücksspielteilnahme zeigt, dass 36,5 % der Deutschen an mindestens einem Glücksspiel in den letzten 12 Monaten teilgenommen haben. Dies verdeutlicht die breite Verbreitung und Zugänglichkeit von Glücksspielen im Alltag der Bürger.

Ursachen der Glücksspielsucht

Glücksspielsucht kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Psychologische, sozioökonomische und biologische Aspekte spielen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung dieser Sucht.

Psychologische Faktoren

Zu den psychologischen Einflüssen gehört der Wunsch nach Spannung und Ablenkung von alltäglichen Sorgen. Personen, die unter Stress, Angst oder Depressionen leiden, suchen häufig Zuflucht im Glücksspiel, um negative Emotionen zu kompensieren. Das Bedürfnis nach sofortiger Befriedigung und die falsche Überzeugung, das Spiel kontrollieren zu können, tragen ebenfalls zur Suchtentwicklung bei. Solche kognitiven Verzerrungen verstärken den Kreislauf der Abhängigkeit.

Sozioökonomische Faktoren

Sozioökonomische Einflüsse umfassen den finanziellen Status und die soziale Umgebung einer Person. Menschen mit geringerem Einkommen oder finanziellen Schwierigkeiten könnten Glücksspiel als eine Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Situation betrachten. Der gesellschaftliche Druck und das Streben nach Status und Anerkennung führen auch dazu, dass Personen vermehrt zu Glücksspielen greifen. Die Zugänglichkeit von Spielstätten und das Glücksspielangebot im Internet erhöhen das Risiko zusätzlich.

Biologische Aspekte

Biologische Faktoren beinhalten genetische Veranlagungen und neurochemische Prozesse. Untersuchungen zeigen, dass bestimmte genetische Marker das Suchtrisiko erhöhen können. Dies wird durch neurobiologische Studien unterstützt, die Veränderungen im Dopaminhaushalt bei glücksspielsüchtigen Personen zeigen. Diese Veränderungen im Belohnungssystem des Gehirns verstärken den Drang, immer wieder zu spielen, um das Glücksgefühl zu erleben.

Alters- und Geschlechtsverteilung

In Deutschland weist die Altersverteilung der glücksspielsüchtigen Bevölkerung erkennbare Muster auf. Ältere Altersgruppen sind tendenziell weniger betroffen. Die jüngeren Erwachsenen, insbesondere die Altersgruppen von 18 bis 25 Jahren, zeigen höhere Raten von Spielproblemen. Diese Einschätzungen basieren auf Studien und Befragungen, die regelmäßig durchgeführt werden.

Auch die Geschlechtsverteilung zeigt deutliche Unterschiede. Männer sind häufiger spielsüchtig als Frauen. Untersuchungen weisen darauf hin, dass etwa doppelt so viele Männer wie Frauen unter Spielsucht leiden. Diese Diskrepanz kann auf verschiedene soziale und psychologische Faktoren zurückgeführt werden.

Die Beteiligung am Glücksspiel ist bei Männern über alle Altersgruppen hinweg höher. Diese Tendenz ist besonders stark in jüngeren Altersgruppen ausgeprägt, wo der Zugang zu Online-Glücksspielen eine wichtige Rolle spielt. Bei Frauen steigt das Risiko häufiger im Zusammenhang mit bestimmten Glücksspielarten wie Lotterien und Automatenspielen.

Regelmäßige Erhebungen liefern wertvolle Einblicke in diese Muster. Berichte, wie jene des Statistischen Bundesamts, tragen dazu bei, die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in Deutschland zu verstehen. Diese Informationen sind entscheidend, um geeignete Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Glücksspielsucht zu entwickeln.

Glücksspielarten und deren Abhängigkeitspotenzial

Verschiedene Glücksspielarten weisen unterschiedliche Risiken zur Entwicklung einer Abhängigkeit auf. Insbesondere sind Sportwetten, Online-Casinos und Spielautomaten bekannt für ihr hohes Suchtpotenzial.

  • Sportwetten: Diese Form des Glücksspiels zieht viele Menschen an und ist oft durch schnelles Feedback sowie hohe Einsätze gekennzeichnet.

  • Online-Casinos: Sie bieten rund um die Uhr Verfügbarkeit und Anonymität, was das Risiko einer Spielabhängigkeit erhöht.

  • Spielautomaten: Diese sind in ihrer Verfügbarkeit breit gestreut und bieten schnelle, häufige Gewinnmöglichkeiten, was das Risiko verstärkt.

Laut dem Glücksspielatlas 2023 sind 4,6 Millionen Deutsche von Spielsucht betroffen oder gefährdet. Der Reiz dieser Spiele liegt oft in der sofortigen Belohnung und dem Risikofaktor.

Lotterie-Spiele, wie etwa Lottoscheine, haben ein geringeres Suchtpotenzial im Vergleich, da sie nicht die gleichen schnellen Feedback-Mechanismen bieten wie andere Formen des Glücksspiels.

Das Abhängigkeitspotenzial variiert also erheblich zwischen den verschiedenen Arten des Glücksspiels. Ein besseres Verständnis dieser Dynamik kann helfen, Präventionsstrategien zu entwickeln und das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen. Der Zugang zu diesen Informationen kann eine Grundlage zur Bekämpfung der Spielsucht bieten.

Regionale Unterschiede in Deutschland

In Deutschland gibt es deutliche regionale Unterschiede in verschiedenen Bereichen. Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich in ihrer wirtschaftlichen Struktur und Bevölkerungsdichte. Zum Beispiel zeigt sich, dass der Unterschied zwischen Nord und Süd in einigen Aspekten sogar größer ist als zwischen Ost und West. Weitere Details sind im Artikel Deutschlands regionalen Unterschiede zu finden.

Demografische Unterschiede sind ebenfalls signifikant. In Regionen wie Stadt München und Landkreis Gießen liegen große Unterschiede hinsichtlich Bevölkerung und Lebensstandard vor. Es gibt in diesen Gebieten unterschiedliche demografische Wandlungsprozesse, die sich auf verschiedene Lebensaspekte auswirken. Ein tieferer Einblick in diese Unterschiede ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung zu finden: Deutschlands Regionen.

Sozioökonomische Disparitäten sind weiteren Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge erkennbar. In den untersuchten Regionen leben insgesamt knapp sieben Millionen Menschen, was die Vielfalt und die regionalen Herausforderungen verdeutlicht. Die Ergebnisse dieser Studien beleuchten detaillierte Unterschiede in sozioökonomischen Raumtypen in Deutschland. Mehr dazu in der Untersuchung der sozioökonomischen Disparitäten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die regionalen Unterschiede in Deutschland sowohl Chancen als auch Herausforderungen für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Gefüge bieten.

Präventionsmaßnahmen

Präventionsmaßnahmen gegen Glücksspielsucht in Deutschland zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Risiken des Glücksspiels zu schärfen, durch gesetzliche Rahmenbedingungen für Ihren Schutz zu sorgen und durch Hilfsangebote Betroffene zu unterstützen.

Aufklärungsarbeit

Effektive Aufklärungsarbeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Glücksspielsucht. Diese Initiativen fokussieren sich darauf, Menschen über die potenziellen Gefahren des Glücksspiels zu informieren und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Schulbesuche und öffentliche Kampagnen sind häufig genutzte Maßnahmen.

Aufklärungsprogramme werden oft in Zusammenarbeit mit Schulen und Institutionen durchgeführt, um eine breite Zielgruppe zu erreichen. Informative Veranstaltungen und Workshops sind wichtige Bestandteile, um sowohl junge als auch erwachsene Personen über die Risiken aufzuklären.

Gesetzliche Regelungen

In Deutschland gibt es strenge gesetzliche Regelungen, um Spielsucht zu verhindern und zu kontrollieren. Bestimmte Spielarten, wie Sportwetten und Automaten, sind durch Lizenzierungsmodelle reguliert. Damit soll die Anzahl der Anbieter beschränkt und die Fairness der Angebote sichergestellt werden.

Die Legalisierung von Sportwetten im Oktober 2020 verdeutlicht die Bemühungen, den Markt zu kanalisieren und transparenter zu gestalten. Dadurch wird eine kontrollierte Spielumgebung geschaffen, die Spielern zusätzlichen Schutz vor manipulativen Praktiken bieten soll.

Hilfsangebote und Beratungsdienste

Hilfsangebote und Beratungsdienste stehen im Mittelpunkt, um betroffenen Personen Unterstützung zu bieten. In Deutschland gibt es zahlreiche Einrichtungen, die Beratung und therapeutische Maßnahmen offerieren. Diese Dienste werden von spezialisierten Therapeuten und Beratern geleitet, die gezielt auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingehen.

Telefonhotlines und anonyme Online-Beratungen sind leicht zugängliche Angebote, die in Anspruch genommen werden können. Beratungsdienste bieten sowohl präventive als auch unterstützende Maßnahmen für gefährdete und bereits betroffene Personen an. Die Nachfrage nach solchen Angeboten ist hoch, insbesondere unter den gefährdeten Gruppen.

Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene

Menschen, die von Glücksspielsucht betroffen sind, haben verschiedene Möglichkeiten zur Bewältigung ihrer Sucht. Die wichtigsten Wege sind ambulante Therapieprogramme, stationäre Rehabilitationskliniken und Selbsthilfegruppen sowie Online-Plattformen.

Ambulante Therapieprogramme

Ambulante Therapieprogramme bieten flexible Unterstützung für Betroffene. Sie ermöglichen es ihnen, weiterhin ihren Alltagspflichten nachzugehen, während sie regelmäßige Therapie-Sitzungen besuchen. Diese Programme umfassen häufig Verhaltens- und Gesprächstherapien, die darauf abzielen, das Glücksspielverhalten zu verstehen und zu ändern. In Einzel- oder Gruppensitzungen lernen Teilnehmer Strategien zur Bewältigung und zur Prävention von Rückfällen. Zudem können Betroffene von psychoedukativen Workshops profitieren, die das Verständnis von Suchtmechanismen vertiefen. Solche Programme bieten eine wertvolle Grundlage, um langfristige Veränderungen im Verhalten herbeizuführen.

Stationäre Rehabilitationskliniken

Stationäre Rehabilitationskliniken bieten Betroffenen eine intensive und strukturierte Umgebung zur Behandlung ihrer Glücksspielabhängigkeit. In diesen Einrichtungen haben Patienten die Möglichkeit, für mehrere Wochen oder Monate eine Auszeit von ihrem gewohnten Umfeld zu nehmen. Während des Aufenthalts werden Therapieprogramme angeboten, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dazu gehören häufig Verhaltenstherapie, Gruppentherapien sowie Entspannungs- und Sportangebote. Das Leben in einer therapeutischen Gemeinschaft ermöglicht es Betroffenen, sich intensiv auf ihre Genesung zu konzentrieren und von den Erfahrungen anderer zu lernen. Diese Zeit kann entscheidend sein, um neue Routinen zu entwickeln und den Grundstein für eine anhaltende Erholung zu legen.

Selbsthilfegruppen und Online-Plattformen

Selbsthilfegruppen bieten eine wertvolle Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitige Unterstützung zu erfahren. Diese Gruppen treffen sich regelmäßig und fördern den Erfahrungsaustausch, um gemeinsame Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Online-Plattformen ergänzen dieses Angebot, insbesondere für diejenigen, die keine physische Gruppe in ihrer Nähe finden. Sie bieten Foren, Chat-Räume und regelmäßig organisierte virtuelle Treffen. Diese digitalen Plattformen ermöglichen es Betroffenen, jederzeit Unterstützung zu suchen und Anonymität zu wahren. In diesen Gemeinschaften finden viele Betroffene den nötigen Rückhalt, um Rückfällen vorzubeugen und langfristig abstinent zu bleiben.

Forschung und Studien

Die Glücksspielbeteiligung in Deutschland ist gut dokumentiert. Laut einer Studie von 2023 nehmen etwa 30 % der Bevölkerung an Glücksspielen teil, wobei der Prozentsatz im Vergleich zu 2007 gesunken ist.

Glücksspielstörungen betreffen etwa 2,3 % der Bevölkerung. Dies entspricht ca. 1,3 Millionen Menschen, die eine problematische Beziehung zu Glücksspielen haben. Diese Personen machen 7,7 % aller Glücksspielenden aus.

Studien und Forschungen bieten regelmäßige Einblicke in die Epidemiologie des Glücksspiels. Die BZgA veröffentlicht alle zwei Jahre Berichte, um die Entwicklungen zu erfassen und die Wirksamkeit von Präventionsmaßnahmen zu bewerten. Diese Monitoring-Funktion ist entscheidend, um Trends rechtzeitig zu erkennen und zu intervenieren.

Ein weiteres interessantes Phänomen ist die Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung der Glücklichkeitsgefühle und der Wahrnehmung bei Anderen. Laut einer Glücks-Studie 2024 bezeichnen sich 60 % der Deutschen als glücklich, während sie nur 25 % der Mitmenschen als glücklich wahrnehmen.

Obwohl die Teilnahme am Glücksspiel abgenommen hat, bleibt es wichtig, kontinuierlich Studien durchzuführen. Diese tragen dazu bei, fundierte Entscheidungen in der Politik und Präventionsarbeit zu treffen. Regelmäßige Berichte helfen, die Auswirkungen vorhandener Maßnahmen zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen.

Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen

Glücksspielsucht betrifft sowohl die Wirtschaft als auch das soziale Gefüge in Deutschland erheblich. Im wirtschaftlichen Bereich entstehen direkte und indirekte Kosten. Dazu gehören Produktivitätsverluste am Arbeitsplatz und die Kosten für Behandlungen und Beratungen.

Studien zeigen, dass die Behandlung von Glücksspielsucht hohe Kosten verursacht. Die Belastung des Gesundheitssystems steigt durch den Bedarf an spezialisierten Therapieangeboten.

Soziale Auswirkungen betreffen oft das familiäre Umfeld. Familien von Betroffenen erleben erhöhte psychosoziale Belastungen, die zu Konflikten und Spannungen führen. Auch soziale Isolation kann bei Betroffenen vorkommen, da sie sich vom sozialen Umfeld zurückziehen.

Ferner führt Glücksspielsucht zu finanziellen Problemen, die nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch deren Familien betreffen. Menschen mit Glücksspielsucht können schnell in Schulden geraten, was zu weiteren sozialen und ökonomischen Herausforderungen führt.

Die Integration in die Gemeinschaft kann erschwert sein, da die Stigmatisierung von Glücksspielsucht soziale Unterstützungsmöglichkeiten einschränkt. Gesellschaftliche Initiativen und Programme versuchen, diese Barrieren zu beseitigen und das Thema Glücksspielsucht zu enttabuisieren.

Daten des Statistischen Bundesamts belegen, dass die Auswirkungen der Sucht auf den Arbeitsmarkt erheblich sind. Sie führen zu Arbeitsplatzverlusten und einer erhöhten Arbeitslosigkeit unter den Betroffenen. Die Risiken und Konsequenzen sind vielschichtig und erfordern umfassende Maßnahmen zur Prävention und Behandlung.

Ausblick und zukünftige Herausforderungen

Die Glücksspielsucht in Deutschland bleibt eine große Herausforderung. Ein Schlüsselaspekt ist die fortschreitende Digitalisierung, die den Zugang zu Online-Glücksspielen erleichtert. Diese Entwicklung könnte die Anzahl der Betroffenen erhöhen, wenn nicht präventive Maßnahmen getroffen werden.

Ein weiterer bedeutender Faktor ist die gesellschaftliche Stigmatisierung. Betroffene zögern oft, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Ausbau anonymer Beratungsangebote und die Sensibilisierung der Öffentlichkeit könnten hier Abhilfe schaffen.

Regulatorische Maßnahmen sind ebenfalls entscheidend. Die Einführung strengerer Gesetze und Kontrollen, insbesondere im Bereich der Werbung, könnte das Problem eindämmen. Eine effektive Umsetzung solcher Maßnahmen wäre jedoch notwendig, um einen signifikanten Einfluss zu erzielen.

Eine Liste zukünftiger Maßnahmen:

  • Verbesserung der Aufklärung: Mehr Bildungsprogramme in Schulen und Gemeinden.
  • Erweiterung der Hilfsangebote: Mehr Therapieplätze und Selbsthilfegruppen.
  • Stärkere Überwachung: Einsatz von KI zur Erkennung von riskantem Verhalten online.

Eine Tabelle zu bestehenden Herausforderungen:

Herausforderung Beschreibung
Digitale Verfügbarkeit Leichterer Zugang zu Online-Glücksspiel
Stigmatisierung Soziale Barrieren bei der Inanspruchnahme von Hilfe
Regulatorische Lücken Unzureichende Gesetze und deren Implementierung

Deutschland muss diese Herausforderungen mit durchdachten Strategien begegnen, um die gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen der Glücksspielsucht effektiv zu adressieren.

Frequently Asked Questions

In Deutschland betrifft Glücksspielabhängigkeit Millionen von Menschen. Verschiedene Altersgruppen sind unterschiedlich betroffen, und es gibt bestimmte Symptome und Hilfsangebote, die auf dieses Problem hinweisen und es angehen.

Wie hoch ist der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, der problematisches oder pathologisches Glücksspiel betreibt?

Etwa 4,6 Millionen Erwachsene in Deutschland sind spielsüchtig oder gefährdet, entsprechende Symptome zu entwickeln. Von ihnen leiden rund 1,3 Millionen Menschen an einer schweren Form der Abhängigkeit. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Problems im Land und betonen die Notwendigkeit effektiver Maßnahmen.

Welche Altersgruppe hat in Deutschland die höchste Prävalenz für Glücksspielsucht?

Männer sind häufiger von Glücksspielsucht betroffen als Frauen. Vor allem jüngere Erwachsene im Alter zwischen 16 und 30 Jahren zeigen eine höhere Prävalenz für problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten. Die Gründe hierfür sind vielfältig und können von sozialen bis zu wirtschaftlichen Faktoren reichen.

Welche Hilfsangebote gibt es für Menschen mit Glücksspielsucht in Deutschland?

In Deutschland gibt es zahlreiche Hilfsangebote für Glücksspielsüchtige, darunter Therapiezentren, Selbsthilfegruppen und Online-Beratungsangebote. Diese Dienste bieten Unterstützung bei der Überwindung der Sucht und helfen den Betroffenen, ihre Lebensumstände langfristig zu verbessern und Rückfällen vorzubeugen.

Wie hat sich die Glücksspielabhängigkeit in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt?

Die Zahl der Glücksspielabhängigen hat in den letzten Jahren zugenommen. Dies kann mit der Verbreitung von Online-Glücksspielen und deren leichter Verfügbarkeit zu tun haben. Trotz strengerer gesetzlicher Regulierungen bleibt die Herausforderung bestehen, die Prävention und Behandlung an die aktuellen Entwicklungen anzupassen.

Welche Symptome sind typisch für eine Glücksspielsucht?

Typische Symptome einer Glücksspielsucht umfassen das Unvermögen, das Glücksspielverhalten zu kontrollieren, sowie das Fortsetzen des Glücksspiels trotz negativer Konsequenzen. Betroffene verspüren oft einen starken Drang zu spielen und benötigen immer höhere Einsätze, um den gewünschten Nervenkitzel zu erleben.

Wie steht es um die Suizidrate in Verbindung mit Glücksspielsucht in Deutschland?

Glücksspielsucht kann schwerwiegende emotionale und finanzielle Belastungen verursachen, die das Risiko von Selbstmordgedanken erhöhen. Studien zeigen, dass eine beträchtliche Anzahl von Betroffenen über Suizid nachdenkt oder es versucht hat. Daher sind rechtzeitige Interventionen und Unterstützung entscheidend für das Wohl der Betroffenen.