Illegales Online-Glücksspiel in Südkorea: Risiken und rechtliche Konsequenzen

Illegales Online-Glücksspiel ist in Südkorea ein wachsendes Problem. Laut aktuellen Daten der National Gambling Control Commission wurden im Jahr 2023 insgesamt 39.082 Verstöße in Verbindung mit illegalen Online-Glücksspielen identifiziert. Diese Zahl stellt eine beträchtliche Zunahme im Vergleich zu den 13.064 Fällen im Jahr 2019 dar, was fast einer Verdreifachung entspricht.

Die strengen Glücksspielgesetze im Land zwingen viele Spieler zu illegalen Online-Optionen. In Südkorea gibt es 17 landbasierte Casinos, die fast alle ausschließlich ausländischen Besuchern vorbehalten sind. Ein einziges Casino steht den einheimischen Spielern offen, was den Zugang zu legalen Glücksspieleinrichtungen stark einschränkt.

Illegale Online-Casinos sind für mehr als 80 % der gemeldeten Glücksspieldelikte verantwortlich. Die Behörden führten im letzten Jahr 46.648 Ermittlungen aufgrund von Verstößen gegen das Glücksspielgesetz durch. Ein erheblicher Teil dieser Fälle betrifft verbotene Online-Sportwetten, die 2023 etwa 19 % der Delikte ausmachten. Die zunehmende Beteiligung Minderjähriger an diesen illegalen Aktivitäten ist ebenfalls besorgniserregend.

Verstößestatistik 2023:

Kategorie Anteil der Delikte
Illegale Online-Casinos Über 80 %
Verbotene Online-Sportwetten Rund 19 %

Durch die begrenzten legalen Glücksspielmöglichkeiten und die zunehmenden Deliktszahlen bei illegalen Online-Aktivitäten stehen die Behörden vor der Herausforderung, wirksame Maßnahmen zur Kontrolle und Prävention zu entwickeln. Die kriminellen Betreiber illegaler Glücksspielplattformen geraten dabei immer mehr ins Visier.

Minderjährige im Mittelpunkt

In der Großstadt Daejeon erzielten Polizeikräfte einen bedeutenden Erfolg gegen eine kriminelle Organisation, die Minderjährige in illegale Online-Glücksspiele verstrickte. Bei einer breit angelegten Razzia wurden zehn Personen verhaftet, die beschuldigt werden, jugendlichen Nutzern den Zugang zu nicht lizenzierten Glücksspielseiten ermöglicht zu haben.

Die Betreiber nutzten neun spezielle Webseiten mit spielerischen Features, um Jugendliche zum Mitmachen zu verleiten. Die Nutzer zahlten echtes Geld ein und erhielten im Gegenzug eine fiktive Währung, die sie im Spiel verwenden konnten. Insgesamt waren mehr als 170 junge Menschen betroffen, die um ihr Geld gebracht wurden.

Es stellte sich heraus, dass die Verdächtigen größtenteils Studierende sind, die kaum älter als ihre Opfer sind. Die Ermittlungen wurden eingeleitet, als die Polizei Hinweise in Online-Foren entdeckte. Interessanterweise zielt diese kriminelle Aktivität nicht nur auf finanzielle Ausbeutung, sondern verführt Minderjährige in einem Land, in dem selbst die Teilnahme an illegalem Glücksspiel strafbar ist.

Auch die betroffenen Jugendlichen werden von der Polizei befragt. Zusätzlich plant die Polizei, die Geschädigten bei der Rehabilitation zu unterstützen, indem sie mit der Korea Problem Gambling Agency in Kontakt gebracht werden.