Rettung für Star-Casinos? VIP-Spieler muss Millionen­schulden tilgen

Der australische Casino-Konzern Star Entertainment steht möglicherweise vor einer unerwarteten finanziellen Erholung. Das Gericht in Brisbane, Australien, hat einen VIP-Spieler verurteilt, seine enormen Schulden bei dem Casino zu begleichen.

Diese Entscheidung betrifft Yew Choy Wong, einen regelmäßigen Besucher des The Star Gold Coast Casinos in Queensland. Er spielte dort regelmäßig hohe Beträge und nutzte den großzügig eingeräumten Kreditrahmen des Casinos.

Zwischen dem 26. Juli und dem 2. August 2018 gelang es Wong, am Casino-Floor eine gesamte Summe von 47,3 Mio. AUD (32,8 Mio. Euro) zu verlieren. Diese Summe überstieg bei weitem das, was er zurückzahlen konnte, wodurch er dem Casino eine erhebliche Schuld von 38 Mio. AUD hinterließ.

Um den Kreditrahmen zu sichern, hatte Wong einen Blankoscheck beim Casino hinterlegt. Dieser sollte zur Begleichung eventueller Schulden verwendet werden, falls er in Verlust geriete.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese gerichtliche Entscheidung tatsächlich eine signifikante finanzielle Linderung für Star Entertainment bringen wird.

Ungedeckter Scheck

Als das Management des Casinos versuchte, die Verluste von Wong zurückzufordern, stellte sich heraus, dass sein Scheck nicht gedeckt war. Dies führte dazu, dass die Banken die Auszahlung verweigerten. Wong war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Land geflohen, was eine persönliche Haftung unmöglich machte.

Es kam ans Licht, dass Wong vorher die Banken anwies, alle Forderungen von Star Entertainment zu blockieren. Vor Gericht berief sich Wong auf eine angebliche mündliche Vereinbarung mit dem Casino-Management. Er behauptete, das Casino sei für etwaige Verluste verantwortlich, die durch falsch zugeteilte Baccarat-Karten entstanden seien.

Die Richterin teilte diese Ansicht nicht und entschied zugunsten von Star Entertainment. Wong musste nicht nur seine Spielschulden begleichen, sondern auch Zinsen und Zinseszinsen zahlen. Der tägliche Zinssatz von 8.819 AUD wurde für insgesamt 2.174 Tage festgelegt. Es ergab sich somit eine erhebliche zusätzliche finanzielle Belastung für den ehemaligen VIP-Spieler.